Seit einigen Wochen hat Google einen neuen Algorithmus geschaltet, nämlich Google Hummingbird. So ein Kolibri ist ja bekanntlich ein sehr schneller Vogel, dessen einzelne Flügelschläge man mit bloßem Auge nicht erkennt. Er ist hier und da, fliegt blitzschnell verschiedene Blüten an und schaut sich derweil fleißig um.Somit ist das wirklich der passende Name für den neuen Algorithmus. Warum das so ist?Wer sich mit Webtexten und Google-Ranking (also dem 'Listenplatz' der eigenen Webseite innerhalb aller Vorschläge) befasst, der weiß schon länger, dass es mittlerweile mehr auf Content, also den Inhalt, ankommt, als auf das Auflisten von bestimmten Suchwörtern (den sogenannten Keywords).Doch wie vernetzt Google sich die Welt denkt und wünscht, wird erst nach und nach deutlich: Das Internet soll eine Dauerpräsenz in unserem Leben einnehmen, denn Google möchte jedem seine ganz persönlichen Fragen beantworten. Also nicht mehr „Wo gibt es in Berlin den besten Kaffee?“ sondern „Wo gibt es den besten Kaffee auf dem Weg zu meinem Sportstudio?“. Einbezogen in die Antworten, die Google uns gibt, werden auch die mobilen Geräte und ihre Verwendung.
Individualisierte Informationen
Auch Veröffentlichungen im Web – Blogbeiträge, Artikel, sämtliche Informationen – werden von Google nicht mehr ausschließlich danach gewertet, was 'man' interessant findet, sondern was interessant für jeden individuellen Nutzer ist.Anhand der unzähligen Fußabdrücke, die wir im medialen Umgang hinterlassen, macht sich Google ein immer genauer werdendes Bild von unseren Vorlieben, Abneigungen, Gewohnheiten und Freunden. Posts auf Facebook, gesendet aus dem Lieblingslokal, Fotos von bestimmten Orten, die wir markieren, die Autoroute, die wir über Google Maps suchen, Seiten, die wir für gut befinden, Kommentare, die wir unter Blogbeiträgen hinterlassen und natürlich die Art, wie wir unsere Suchanfragen formulieren – das alles ist für Google eine Art 'Gebrauchsanweisung' dafür, wie wir zu füttern sind.Und somit wertet Google in Zukunft blitzschnell aus, welche Seiten wir interessant finden und welche Art von Inhalt wir bevorzugen – mögen wir sachliche Aufzählungen oder lieber witzig verpackte Informationen? Suchen wir uns durch verschiedene Webseiten, oder vertrauen wir dem Inhalt der ersten Seite, auf die wir klicken?Es zählen nicht mehr die Keywords, sondern die sogenannte semantische Suche, bei der komplette Sätze oder sogar Absätze betrachtet werden.Das spiegelt das Suchverhalten der Internetnutzer wider: Wurden anfangs noch Schlagwörter gegoogelt, wie zum Beispiel „Todesfall“, googeln nun immer mehr Menschen nach konkreten Hilfestellungen: „Was tun, wenn mein Partner stirbt?“. Diese gezieltere Fragestellung resultierte aus der unglaublichen Informationsfülle. Mit einem Schlagwort wie „Todesfall“ bekommt man natürlich sämtliche Seiten angezeigt, auf denen es irgendwie um einen Todesfall geht, die aber mit der eigenen persönlichen Situation nichts zu tun haben. Solche Suchergebnisse machen unzufrieden oder frustrieren sogar.Diesen Trend hat Google erkannt und bietet nun seinerseits mit Google Hummingbird eine Spezialisierung an.Welche Konsequenzen hat Google Hummingbird?
Für uns Webtexter ist das eine sehr wichtige Information, denn nun kommt es mehr denn je darauf an, sich ganz genau vor Augen zu führen, für welche Zielgruppe der Text sein soll. Und auch für Sie als Auftraggeber ist das nun Teil Ihrer 'Hausaufgabe': Überlegen Sie sich ganz genau, was Ihre Kunden ausmacht. Wie alt sind diese, woher kommen sie? Wie spricht Ihre Zielgruppe, was sind die weiteren Hobbys und Interessen? Je genauer Sie Ihre Kunden vor Augen haben, desto spezifischer können wir die Texte formulieren, desto besser passt die Tonalität. Das war auch schon vor Google Hummingbird wichtig. Aber nun ist es der entscheidende Vorsprung vor Ihren Mitbewerbern. Denn Sie möchten ja, dass Ihre Kunden Sie auch weiterhin gut finden - und das auch im Internet.